Die Stadtkapelle Lauffen a.N. hat ein neues Ehrenmitglied und einen Ehrendirigenten!
Nach 36 Jahren als Dirigent der Stadtkapelle Lauffen a.N. übergibt Stadtmusikdirektor Joachim Ritter nun den Taktstock an Heidi Maier.
In einer persönlichen Feierstunde wurde an diese ereignisreichen Jahre und die schönsten Erlebnisse erinnert.
Keine Mühen hatten die Musikerinnen und Musiker der Stadtkapelle gescheut, um der Ehrenfeier den passenden Rahmen zu geben und gemeinsam mit „ihrem“ Dirigenten die erlebnisreiche Zeit nochmals zu rekapitulieren. Ehrenvorsitzende, Ehrenmitglieder und Weggefährten hatten sich im Musikerheim eingefunden, um Joachim Ritter Respekt zu zollen für das, was der Stadtmusikdirektor in diesen 36 Jahren alles geleistet und zusammen mit den Musikern erreicht hat.
Feierlich eröffnete die Stadtkapelle, erstmals unter der Leitung der neuen Dirigentin Heidi Maier, den Abend mit einem Marsch mit dem passenden Titel „Our Director“.
Vorsitzender Karsten Wiese erinnerte in seiner Laudatio gerne an die Verdienste, die sich Joachim Ritter in seiner Ära in musikalischer Hinsicht erworben hat. Mit 12 Jahren trat Joachim Ritter in den Musikverein Lauffen a.N. ein. Nach Mitwirkung in der Jugendkapelle und Wechsel ins aktive Orchester, in dem er bald Vizedirigent wurde, übernahm er ab 1. Juli 1979 offiziell das Amt des Dirigenten der Stadtkapelle. Unter seiner Leitung hat sich das Orchester zu einem hervorragenden Klangkörper entwickelt mit einem vielseitigen und auf hohem Niveau stehenden Repertoire. Dies zeigen auch die Erfolge, die die Stadtkapelle bei Wertungsspielen in der Höchststufe zu verzeichnen hat. Eine ganz besondere Ehrung erhielt Joachim Ritter 1998 aus der Hand von Bürgermeister a.D. Manfred Kübler, der ihm den Ehrentitel „Stadtmusikdirektor“ verlieh. Im Namen des damaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel wurde er ferner mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet und mit der Erich-Ganzenmüller-Medaille in Gold verlieh ihm der Blasmusikverband Baden-Württemberg erst kürzlich die höchste Auszeichnung, die vom Verband zu vergeben ist.
Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft sagte der Verein Dank und würdigte das langjährige Engagement von Joachim Ritter mit der Ernennung zum Ehrendirigenten.
Alle diese Auszeichnungen machten es auch Bürgermeister Waldenberger nicht leicht, ein passendes Abschiedsgeschenk für Joachim Ritter zu finden. Mitgebracht hat er ihm als Auszeichnung für sein Engagement als musikalischer Botschafter der Stadt Lauffen die großen Stadtuhr, mit der nur außerordentlich verdiente Bürgern der Stadt geehrt werden.
Höhepunkt der musikalischen Beiträge der Stadtkapelle war ein umgedichteter Marschtext als Hommage an den Dirigenten und persönlicher Gruß der Musikerinnen und Musiker.
Da ließ es sich der neue Ehrendirigent auch nicht nehmen, bei der Abschlusspolka „Alles hat einmal ein Ende“ eine Gesangseinlage mit Sängerkollegin Bettina Czemmel zu geben.
Frisch gestärkt am reichhaltigen Fingerfoodbuffet, bei dem sich die Aktiven selbst übertroffen hatten, ging es nach der Pause weiter.
In launigen Worten, amüsant und gespickt mit vielen schönen und lustigen Gegebenheiten erinnerte Ehrenvorsitzender Werner Schneider an die gemeinsam erlebten Höhepunkte wie Wertungsspiele, Musikfeste oder Schallplatten- und CD-Aufnahme.
Ein Schaffenshöhepunkt und Meilenstein in der Vereinsgeschichte war sicherlich die Open Air-Aufführung der Carmina Burana in Zusammenarbeit mit den Lauffener Chören, die für immer unvergesslich bleiben wird.
Eine Diashow zeigte nochmals verschiedene Stationen dieser langen Schaffenszeit, bevor das Saxophonensemble mit einer humoristischen Einlage auf ihren Blockflöten erneut für gute Laune sorgte.
Bei anregenden Gesprächen wurden noch viele Erinnerungen ausgetauscht und so manche Anekdote erzählt, und nach 36 Jahren gab es einiges zu erzählen!
Joachim Ritter verstand es immer, seine Musikerinnen und Musiker zu begeistern und mitzureißen und sie zu Höchstleistungen zu motivieren. Nach 36jähriger Dirigententätigkeit geht jetzt eine Dirigentenära zu Ende! Doch das muss und soll durchaus kein Ende der musikalischen Mitwirkung im Verein sein, wie Karsten Wiese betonte, denn alle wünschen sich, dass er sein musikalisches Potential an anderer Stelle im Verein weiter einbringt und dem Verein weiter unterstützend zur Seite steht.
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Bericht "Heilbronner Stimme" vom 29.01.2016